Tyrannei wegen angeblich zu lautem Verhalten

Hallo zusammen,

wann ist Leben Ruhestörung und wann aufmerksam machen Tyrannei???

Die Umstände: Ich bewohne mit meiner Freundin (beide mitte 20) seit Anfang 2009 eine Mietwohnung in einem Mehrfamilienhaus, in dem, überwiegend ältere (>50 Jahre), Mieter und auch Wohnungseigentümer wohnen. Kurz nach dem Einzug stellte sich heraus, das die Wohnungen baulich nicht sehr gut Schallgedämmt gedämmt sind. Mit den alltäglichen Geräuschen kann man sich jedoch gut arrangieren und auch sonst wird es eher selten lauter im Haus. Bei unserem Einzug wurden wir von der Vermieterin darauf aufmerksam gemacht, das die Nachbarin unter uns (>70 Jahre) sich häufig bei ihr über die verherigen Mieter wegen zu hoher Lautstärke beschwert habe, wir also ein wenig rücksicht nehmen sollten und notfalls unserer Vermieterin bescheid geben sollten. Daher nahmen wir von Anfang an rücksicht und wohnten "leiser", sprich: Schuhe aus, wenn wir kommen, Laufen nur in dicken Filz-Socken, Türen am Griff schließen, Rollos langsam öffnen, usw.

Das eigentliche Problem: Die Wohnungseigentümerin unter uns kam nun leider ziemlich bald das erste mal zu uns hoch und klagte uns ihr Leid: würden zu laut laufen und sie würde uns morgens aufstehen hören. Um also keine Streitigkeiten aufkommen zu lassen reduzierten wir unser "Wohnen" weiter: Türen vorsichtig öffnen und schließen, noch leiser versuchen zu laufen, Besuch zu ruhigem Verhalten anhalten.
Leider kam die Nachbarin von unten 3 Wochen später erneut hoch und monierte mit Nachdruck, das sie uns immer noch höre und was noch schlimmer sei, meine Freundin habe Blumen auf dem Balkon gegossen, und es wäre zu ihr herunter getropft. Das dürfe laut Hausordnung nicht sein. Also: Blumen vorsichtiger gegossen.
Nach ca. 2 Monaten kam sie erneut hoch und monierte wieder unsere Lautstärke und das ihr dies nicht zumutbar wäre, wir müsste Rücksicht nehmen. Und sollten wir uns nicht bessern, so würde sie an passender Stelle auch mal was zu Nachbarn sagen. Ausserdem könne sie bei unserem Verhalten trotz Oropax nicht schlafen wegen der Türen. Also: Weitere Einschränkungen. Wir ließen kaum noch besuch kommen, wenn welcher da war, Schuhe aus, Unterhaltungen nur noch leise.
Nach wieder 2 Monaten telefonierte ich mit meiner Vermieterin, die mir in dem Gespräch unter anderem mitteilte, das sie von unserer Nachbarin angerufen worden sei, wir wären zu laut und sie würde nun Protokoll führen. Unsere Vermieterin rief anschließend unsere anderen Nachbarn an, die jedoch absolut nichts von einem angeblichem Lärm berichten konnten.
Kurz vor Weihnachten nun hatten wir in der Urlaubszeit mal Besuch und spielten Karten. Am folgetag kam unsere Nachbarin hoch und klagte erneut ihr Leid, wir wären zu laut und am Vortag erst recht. Ich bat sie rein (es war auch das erste mal, das sie mit mir darüber redete, vorher passte sie immer meine Freundin ab), redete mit ihr in Ruhe und legte auch dar, das wir uns schon so leise wie möglich verhielten.
Nachdem sie nun jedoch erneut meine Freundin abgefangen hat, die anschließend ganz aufgelöst hoch kam, und ihr dargelegt hat, wir würden nicht in dieses Haus passen und sollten wohl besser ausziehen, am besten in eine Kellerwohnung, damit wir niemanden stören und ausserdem würde sie sogar schon überlegen eine zweite Decke einziehen zu lassen, bin ich nun nicht mehr bereit, das alles hinzunehmen.

Diese Sache wirkt sich auch auf unser gemeinsames Leben aus, da sie dauernd ängstlich am Spion schaut, wer klingelt, ich sie immer wieder zu noch leiserem Verhalten ermahne und es dadurch zu Streitigkeiten kommt.

Daher frage ich mich, wie man sich nun in einer solchen Situation am besten verhält oder was man überhaupt rechtlich gesehen für möglichkeiten hat. Rücksicht ja, aber irgendwo gibt es denke ich Grenze, die nicht zumutbar sind, oder?

Gruß und Dank schonmal