Eine Sonderform von Immobilien ist der Wohncontainer. Tatsächlich scheint er ein verkörperter Widerspruch zu sein.
Er ist speziell geschaffen worden, um bewohnt zu werden, wie die klassischen Immobilien, dennoch ist er alles andere als klassisch. „Immobilie“ bedeutet schließlich „unbeweglich“, der Wohncontainer hingegen kann an einen anderen Ort verlegt werden, wenn es nötig ist. Allerdings gibt es viele Menschen, die jahrelang in einem Wohncontainer an einem festen Ort leben, so dass es je nach Umstand durchaus möglich ist, ihn als feste Wohneinheit zu betrachten. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich um einen Container, der über eine Wärmedämmung verfügt, um beheizbar zu sein. Gleichzeitig ist er mit allem ausgestattet, was ein Mensch zum Wohnen braucht. Der Wohncontainer wird hauptsächlich dann eingesetzt, wenn es keine bzw. noch keine Gebäude an einem bestimmten Ort gibt, wenn ein festes Gebäude finanzielle Nachteile mit sich bringen würde oder wenn sich der Container besser für ein bestimmtes Gelände eignet als eine klassische Immobilie. Sein bekanntester Einsatzort ist definitiv die Baustelle. Wenn Bauprojekte außerhalb von Ortschaften realisiert werden und die Arbeiter in unmittelbarer Umgebung wohnen sollen, wird das Problem mit Hilfe der Wohncontainer gelöst. Sie sind schnell und preisgünstig errichtet und bieten Unterkunft. Wenn alte Häuser saniert oder umgebaut werden, werden die Mieter bzw. Nutzer eines öffentlichen Gebäudes mitunter vorübergehend in den Containern untergebracht, bis die Bauarbeiten beendet sind. Mietern wird auf diese Weise ein teurer Umzug erspart, während bei öffentlichen Gebäuden nach wie vor der Service genutzt werden kann, ohne dass dafür großartige Umwege in Kauf genommen werden müssen. Aber auch zur Bildung von Militärlagern und Flüchtlingsunterkünften hat sich der Wohncontainer bewährt. Aufgrund seiner verschiedenen Einsatzformen gibt es auch verschiedene Versionen des Wohncontainers. Eine davon ist der Randcontainer. Er wird meist für Bauten verwendet, die nach der ISO-Container-Norm hergestellt werden und somit aus mehreren kombinierten Einzelcontainern bestehen. Wie der Name schon sagt, ist der Randcontainer dazu gedacht, eine Außenposition einzunehmen. Daher weisen seine Außenwände eine stärkere Isolierung auf als die anderen. Kombiniert wird er mit dem Innencontainer, der keine Berührung zur Außenwelt hat und daher lediglich über herkömmliche Isolierung verfügt. Die beiden Containerarten können sogar für mehrgeschossige Bauten verwendet werden, allerdings sind diese Bauten stets nur zur vorübergehenden Nutzung gedacht. Eine Möglichkeit, Wohncontainer zu bauen, ist das Abrollcontainersystem, was den Transport erleichtert. Der standardmäßige Wohncontainer in Deutschland verfügt über eine Wärmeisolierung bestehend aus geschäumten Platten oder Mineralwolle, einen Windfang, eine Tür an der Rückseite, ein Fenster an der Stirnseite, Schlafplätze, eine Heizung, Wasser- und Stromanschlüsse, einen Kühlschrank, eine Spüle und eine Kochnische mit Tisch und Stühlen.