Wohnen und leben
Einloggen Registrieren
Werbung
Gast Experte! hat diese Frage gestellt
Seit Okt. letzten Jahres wohne ich (40/w) mit meinen beiden Kindern (16 + 21) in einem Mehrfamilienhaus. Im Nebenhaus auf gleicher Höhe wohnt ein Ehepaar, die ich schon seit einigen Jahren kenne. Ich wurde schon von einigen Nachbarn und meinen Vormietern vor diesen Leuten gewarnt. Sie seien chronische Meckerfritzen und würden sich für alles und über jeden beschweren. Es dauert noch nicht mal eine Woche, da kam schon die erste Beschwerde. Von ca. 10 Beschwerden, die bisher aus dieser Richtung kamen, war eine einzige vielleicht gerechtfertigt. Da hatte ich eine kl. Feier und um 23:30 h war ihnen die Musik zu laut und sie schickten mir das Ordnungsamt auf den Hals. Alle anderen Beschwerden waren teilweise an den Haaren herbeigezogen oder aber einfach übertrieben. Anfangs habe ich reagiert, indem ich die Hausverwaltung anrief und meine Version erzählte. Die Verwaltung meinte immer nur: "Ja, der Herr XXX ist nicht einfach" oder ähnliches. Auf jeden Fall klang da deutlich durch, was die Verwaltung über ihn denkt. Vor einigen Wochen kam wieder mal ein Brief der Verwaltung mit Behauptungen des Herrn XX, bei denen mir der Kragen geplatzt ist und ich zum Anwalt gegangen bin. Dieser hat sowohl die Verwaltung als auch Herrn XX angeschrieben und diesen aufgefordert, den Terror zu unterlassen. Besser wurde es natürlich nicht!! Ganz im Gegenteil. Ich sollte noch dazu sagen, dass weder Herr noch Frau XX mich jemals persönlich angesprochen haben. MIt keinem Ton. Allerdings hat Herr XX meinen Sohn auf das heftigste beleidigt und auch schon bedroht. Er beschimpfte ihn öffentlich als arbeitsscheu, er sei ein Kiffer, ein Dealer, eine Schwuchtel und schwule Sau. Das nichts davon zutrifft, brauch ich nicht erwähnen. Dies alles macht er immer im alkoholisierten Zustand, da er 2x täglich in die Kneipe um die Ecke geht. Er provoziert meinen Sohn dahingehend, dass er ihn auffordert, ihn zu schlagen. Gott sei Dank ist mein Sohn so vernünftig und macht es nicht, obwohl es dem Idioten wohl mal gut tun würde. Habe ich die Möglichkeit, den Vermieter dazu aufzufordert, Herrn XX abzumahnen??? Kann ich evtl. mit einer Mietminderung drohen bzw. diese durchführen?? Ich habe einfach Sorge, dass die Situation mal eskaliert.
Stichwörter: terrorisiert + uns + monaten + nachbar

4 Kommentare zu „Nachbar terrorisiert uns seit Monaten”

Gast Experte!

Hallo Heike,

euer Thema ist eine neverending Story und fürt oftmal zur Kündigung der eigenen Wohnung, weil man solche Meiter nicht mehr in der Nähe haben möchte.

Im diesem Fall würde ich euch das sehr empfehlen, denn die Nerven werden es euch danken und es kann bestimmt nicht besser werden sondern nur schlimmer. (meine Erfahrung nach)

Aber um euch etwas Hilfestellung zu geben hier einige Tips:

Abmahnung:

Eine Abmahnung ist die Aufforderung, ein bestimmtes, einem Vertrag widersprechendes Verhalten zu unterlassen. Die Abmahnung ist ebenso wie der Mietvertrag grundsätzlich nicht an die Schriftform gebunden, kann also auch mündlich erklärt werden.

In der Regel geht eine Abmahnung weiteren rechtlichen Schritten, wie z.B. einer Kündigung oder einer Klage auf Unterlassung voraus.

Im Mietrecht ist sie als Voraussetzung für eine außerordentliche Kündigung aus wichtigem Grund (BGB § 543) sowie eine Unterlassungsklage wegen vertragswidrigen Gebrauchs (BGB § 541) sogar zwingend vorgeschrieben.

Der Vermieter kann also nicht sofort eine Kündigung aussprechen, weil eine Geburtstagfeier zu feucht-fröhlich würde.

Aber auch Mieter/innen müssen, weil z.B eine zugesicherte Einrichtung noch nicht vorhanden ist, erst abmahnen und eine Frist zur Beseitigung des Mangels setzen, bevor sie fristlos kündigen können.

Nicht erforderlich sind Abmahnung und Fristsetzung vor einer fristlosen Kündigung, wenn Mieter/innen mit zwei Monatsmieten im Verzug sind oder bei so schwerwiegenden Vertragsverletzung, dass eine vorherige Abmahnung zwecklos ist.

Grundsätzlich hat die Abmahnung an alle Vertragspartner/innen gerichtet zu werden, es sei denn, es gibt eine/n, der/die von den anderen zum Empfang berechtigt wurde.

Zwischen der Abmahnung und den folgenden Schritten muss stets eine Frist eingeräumt werden, die das Abstellen des Fehlverhaltens ermöglicht.

Mietminderung:

Zitat: Eine Wohnung wird wegen ihres speziellen Wohnwerts gemietet und der Vermieter ist verpflichtet, diesen Wohnwert zu erhalten. Entsteht ein Mangel, der ihn verringert, dann ist die Miete automatisch solange gemindert, bis der ursprüngliche Wohnwert wiederhergestellt ist. Voraussetzung ist dabei immer, dass die Mieter/innen den Mangel nicht schuldhaft selbst verursacht haben.

Aber dieses durch zu setzten ist oftmal ohne Anwalt sehr schwierig.

Der Vermieter versucht es immer etwas zu verharmlosen, damit wieder etwas ruhe einkehrt.

Wird es nicht...leider!

Mein Tip wenn ihr bleiben wollt, macht eine Zeitaufnahme, wann, was, wieviel Uhr geschehen, mit welchen Worten, Zeugen.

Nach 2 Wochen sollte dieses Schreiben zur Verwaltung oder Vermieter gehn mit der Bitte, um entsprechenen Maßnahmen einzuleiten. Abmahnung etc. auch eine Mietminderung sollte in Erwägung genommen werden.

Nachfrist setzen wenns nicht klappt und dann mindern.

MfG

Tomraid

heike29

Hallo tomraid,
danke für deine sehr ausführliche Antwort. Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht auch schon darüber nachgedacht, wieder hier auszuziehen. Aber erstens ist das auch eine Kostenfrage, wir sind ja gerade erst im Oktober hier eingezogen. Zweitens fühle ich mich ja eigentlich wohl hier. Im gleichen Haus wohnt eine gute Freundin, meine Eltern um die Ecke, ich bin hier groß geworden und WILL nicht hier weg, und schon gar nicht, wegen so einem Idioten!!!
Was das Tagebuchführen aller Geschehnisse angeht, das habe ich ja bisher immer gemacht und jedesmal die Hausverwaltung darüber informiert. Und das macht mich ja so wütend, dass da nix passiert. Der letzte Vorfall geschah am Freitagabend, darüber weiß die Verwaltung noch nichts. Ich werde am Montag das 6. (!) Schreiben losjagen und darin auch eine Mietminderung mit evtl. folgender fristloser Kündigung ankündigen und die Aufforderung, dass der endlich entsprechend verwarnt wird. Obwohl ich glaube, dass auch das nichts nützt. Vielleicht sollte ich an die Öffentlichkeit gehen. RTL, SAT 1 und andere sind sicher an solchen Stories interessiert..... <!-- s :D --><!-- s :D -->

heike29

Ach ja, falls ich die Miete mindern sollte, wie viel ist in so einem Fall denn angebracht???

Tomraid Experte!

ich denke mal so 10% wäre OK

Antwort schreiben

Nur registrierte Benutzer können auf Beiträge antworten.