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Gast Experte! hat diese Frage gestellt
Hallo,
da ich auf der Suche nach einem Ausweg bin, habe ich dieses Forum gefunden und mich hier angemeldet. Ich hoffe, das ich hier vielleicht wenigstens einen Rat finde...
Also:
Ich arbeite auf dem Bau (Straßenbau) seit nunmehr 23 Jahren, jeder der mich kennt, ob Arbeitgeber oder Kollegen, weiß das man sich auf mich verlassen kann und in meiner Arbeit immer Qualität steckt..
Vielleicht auch ein Grund, weshalb ich noch nicht so oft die Firma gewechselt habe... Seit dem letzten Jahr sieht es allerdings anders aus. Weil es mit der letzten Firma (war dort fast 12 Jahre) den Berg runter ging, suchte ich eine neue Anstellung, war bei einer Firma, die mir nach 5 Monaten plötzlich nur noch ein Drittel des Lohnes zahlte. Nachdem ich gegen die Firma geklagt habe, habe ich wieder gewechselt und wurde im November (! man muss dazu sagen, das in meiner Branche in den Wintermonaten eigentlich keine Chance auf Einstellung besteht ) eingestellt. Das Betriebsklima ist Super, ich bekam auf meinem Vertrag mehr als ich wollte und für den Januar sogar noch eine Lohnerhöhung und "Beförderung" zum Polier.
Nun weiß ich und hab absolut Verständnis, das das Geld in den Wintermonaten nicht so "reinkommt" wie in der Saison, hatte aber absolut nicht damit gerechnet, das der Dezemberlohn mein letzter war! Ich habe einen "guten Draht" zum Chef und habe ihn vertraut, wenn er sagte, das das Geld in Kürze überwiesen wird, er hat mir die Probleme erläutert und ich habe gehofft, das es auch tatsächlich noch was wird!
Nun habe ich ihm anfangs auch davon erzählt, weshalb ich übers Gericht nicht meinen kompletten Lohn gegen die vorherige Firma einklagen konnte (angeblich hatte der damalige Bauleiter meine Stunden nicht bestätigt - ich hatte somit eine schlechte Beweislage...), ich glaub das war ein Fehler... Denn seit Januar bekomme ich meine eingereichten Stundenzettel nicht mehr von ihm zurück!
Nun bin ich am Ende, alle Reserven aufgebraucht, mit meiner Bank tel.; meinen Vermieter angeschrieben... Dieser glaubt mir nicht und schreibt: "...bisher haben sie uns keine unterlagen zugesandt, die das glaubhaft machen..." Was für Unterlagen, ich bin doch nicht arbeitslos?
Was kann ich verdammt noch mal tun? Ich habe jetzt eine Frist vom Vermieter bekommen bis zum 26.04. meine 2 ausstehenden Mieten zu zahlen sonst droht mir der Wohnungsverlust... Handy ist gesperrt, bei der nächsten nicht bezahlten Rechnung werd ich wohl auch noch einen Schufa-eintrag bekommen (den ich noch nie hatte...!!!) Und das alles, obwohl ich täglich arbeite und über 12 Stunden unterwegs bin! Was ist das nur für eine Sch... Welt??
Könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich die Sache angehen kann?
Ich habe keine Rechtsschutzversicherung (könnte ich nicht bezahlen) und müßte eigentlich seit Febr. für die letzte Gerichtsverhandlung noch 678 € bezahlen...(erhalten hatte ich übrigens 590 von eingeklagten 2300!)

Liebe Grüße
y-picco
P.S. Sorry, das es sooo viel geworden ist, aber ich hielt es für sinnvoller nicht die Hälfte wegzulassen....
Stichwörter: monaten + kein + lohn

2 Kommentare zu „Seit 3 Monaten kein Lohn”

RA Zayoz

Sind die laufenden Lohnansprüche abgerechnet? Wenn nicht, droht gerade im Baubereich das Eingreifen von Ausschlussfristen. Mit anderen Worten: Wenn man sich nicht rechtzeitig form- und fristwahrend um die Löhne kümmert, kann man sie leider nicht mehr durchsetzen und erhält ggfs. hierfür noch nicht einmal Prozesskostenhilfe im gerichtlichen Verfahren (woran man bei den geschilderten Umständen stets denken sollte, wenn keine Rechtsschutz vorhanden ist).

y-picco

Danke erst einmal für die Antwort!
Abgerechnet wurde alles, es sind sogar Lohnzettel (Lohnabrechnungen) vorhanden, nur überwiesen wurde bisher nichts....

Ich hatte bis 2003 noch Rechtsschutz, mußte die aber kündigen, weil ich da schon einmal einen AG mit unregelmäßigen Lohnzahlungen hatte. Konnte halt dadurch die Versicherung nicht regelmäßig bezahlen (leider) und nach Mahnungen und Drohungen von der Versicherung habe ich diese dann gekündigt!
Seitdem hab ich kein wirkliches Vertrauen mehr zu Arbeitgebern und hatte nicht mehr den Mut für einen neuen Versicherungsabschluß...(leider)

Es wäre schön, wenn für solche Situationen (AG zahlt nicht) vom Gesetzgeber her etwas getan werden würde! Denn die Regelung, erst nach 3 brotlosen Monaten einen Antrag auf Insolvenzgeld beim Arbeitsamt stellen zu können, paßt z.B. nicht mit der Sache, das man nach 2 ausgefallenen Mieten eine Räumungsklage an den Hals kriegt! Man muß ja auch noch bedenken, das noch eine gewisse Zeit von der Antragstellung bis zum evtl. Zahlungseingang vergeht....Bis dahin könnte man soweit in Schwierigkeiten geraten, das man kein Konto mehr hat!
Außerdem bin ICH mittlerweile soweit, das ich bevor ich mich wieder bei der falschen Firma bewerbe, lieber Arbeitslos bleibe und regelmäßig (wenn auch weniger) Geld bekomme...
Somit trägt der Gesetzgeber Mitschuld an der Arbeitslosen-bzw (nicht arbeiten wollenden) - Statistik!
Was habe ich für eine Chance, nach so langer Zeit auf dem Bau die Branche wechseln...erfolgreich?
Wenn ich keine Familie hätte würde ich komplett aussteigen!!!

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