Wohnen und leben
Einloggen Registrieren
Werbung
vip hat diese Frage gestellt
Hallo zusammen,
ich wollte auch an dieser Stelle euch meine Geschichte erzählen. Vielleicht lernt ja jemand was neues daraus oder erfährt einfach dass es auch solche „unglaubliche“ Fälle gibt.

Vor 3 Monaten sind wir wegen neuer Arbeitsstelle meines Mannes von Rheinland-Pflaz nach Osnabrück (über 300 km!) umgezogen. Dabei hatten wir natürlich uns eine Wohnung ausgesucht die, wie es zunächst schien, unseren damaligen Ansprüchen entsprach. Bei allen Besichtigungsterminen und der Wohnungsübergabe konnte ich leider nicht dabei sein, da ich in 300 km Entfernung mit meinen kleinen Kindern (nicht mal 1,5 Jahre alte Zwillinge) zu Hause war. Komisch fand ich dabei, dass alle diese Termine immer abends wenn es schon dunkel waren (In dieser Jahreszeit wird es bekanntlich immer früh dunkel). Angeblich hatte der Vermieter (VM) bzw. die Frau des Vermieter, die ihn dabei unterstürzt, nie früher Zeit und auch nicht am Freitag Nachmittags (Da arbeitet mein Mann nur bis 14 Uhr) und auch nicht am Wochenende Zeit.
Schon vor dem Vertragsabschluss hatte mein Mann dort optische Mängel entdeckt, da es sich um kleinere Mängel handelte, wollten wir diese sogar selber beheben. Nach dem Umzug in die Wohnung stellen wir aber sehr schnell fest, dass dort noch mehr Mängel gab.

In allen Zimmern haben wir abgehängte Holzdecken, die angeblich wegen Wärmeeinsparungen von irgend einem Vormieter angebracht wurden. Der Zustand der Decken ist optisch mangelhaft gewesen. Die müssten, wenn nach mir gehen würde, schon längst ab. Die Decke im Wohnzimmer (WZ) hing sehr tief durch. Die wollten wir auch eigentlich später im Sommer selber abreißen, da es weich ausgedrückt nicht so toll aussah. In kürzester zeit hatten wir gemerkt dass aus dem Schlitz der durch gehängter Decke sehr stark zog! Wir hatten bis zum Anschlag geheizt doch das WZ blieb sehr kalt ( max. 18° C Grad). Dadurch konnten wir uns im unseren Wohnzimmer nicht lange aufhalten, mit Kindern die immer auf dem Boden spielen, schon gar nicht. Auch weitere Mängel waren aufgetreten die, wie uns der Vermieter telefonisch versprach, sehr bald behoben werden sollten. Doch die Mängeln wurden nach Tagen und Wochen immer noch nicht behoben und der Vermieter kam nicht mal vorbei um sich die Mängel anzuschauen. Deshalb schriebt dann mein Mann ein Brief an den Vermieter in dem er alle Punkte aufzählte und dem Vermieter eine Frist zur Erledigung setzte. Der Brief zeigt nicht sofort seine Wirkung – erst nach 3 Wochen (Mein Mann hatte ihm eine vierwöchige Frist gegeben) kam ein Handwerker vorbei um den Grund für den Luftzug im Wohnzimmer heraus zu finden. Nach dem er sich die runter hängende Decke angeschaut hatte sagte er mir dass er sich noch vorbereiten muss um den Grund für den Luftzug zu finden und verabschiedete sich. Nach etwas 5 Minuten kam er wieder und sagte dass er mit dem Vermieter (VM) telefoniert hatte und das er (der VM) ihn beauftrage die Decke zu prüfen. Gleiche dabei habe ich mir schon gedacht dass der Handwerker die Gefahr in der durch gehängten Decke gesehen hatte und nach draußen zum telefonieren raus ging damit ich den Gespräch mit dem VM nicht hören kann. „Aha, OK“ - dachte ich „nach 2 Monaten bemüht sich der VM endlich mal was zu bewegen!“
Die Decke wurde schnell abgerissen und es wurde festgestellt dass das Rollladenkasten im Wohnzimmer einen Fenster-langen und ca. 4 cm breiten Spalt hatte, wodurch selbstverständlich die ganze Kälte nach innen bzw. die ganze Wärme nach draußen zog! Zudem merkte der Handwerker noch an dass die Decke mit ungeeigneten (viel zu kurzen) Schrauben und sporadisch angebracht wurde und deshalb sehr unsicher war und das höchstwahrscheinlich alle anderen Decken genau so unsicher sind! Zudem war auch jetzt klar, wieso es in allen Zimmern (Alle Zimmern an der Straßenseite sind ohne Rollladen und an der Gartenseite mit) in denen es Rollladen gibt immer so kalt ist. Natürlich wurden wir sehr dadurch verunsichert und wollten am liebsten sofort für die Zeit ausziehen in der die Decken noch drin hängen und alle Löcher verstopft sind.
Der Vermieter versprach in 2 Wochen wieder zu kommen, doch auch nach drei Wochen hatte er sich nicht mal gemeldet!
Wir hatten es nun satt! Wir wollten raus aus der Wohnung, oder zu mindestens die Miete stark kürzen bis der Vermieter die Mängel behebt! Wir müssen täglich damit rechnen dass die Decken irgendwann mal auf uns fallen, baden ständig die Kinder bei 19-20 Grad C und können dabei das Wohnzimmer nicht nutzen weil dort durch den Abriss der Decke eine neue Baustelle aufgemacht wurde. An der Decke müsste die Elektrik neu gemacht werden sowie auch alles oben neu tapeziert werden! Da wir damit täglich rechneten dass der Vermieter endlich mal mit dem Handwerker vorbei kommt um die Sachen zu erledigen hatten wir ganze Möbel aus dem Wohnzimmer in allen restlichen Zimmern verteilt – wodurch wir und die Kinder natürlich ziemlich eingeengt wurden. Wir wollten nicht mehr so länger warten und gingen mit ganzen Sachen zum Anwalt.

Der Anwalt meinte nur dass der Vermieter sich gut in dem Mietvertrag abgesichert hatte: Kündigungsverzicht für 3 Jahre, alles als „Individualvertrag“ vereinbart, und und und.
Nur ein Punkt im Vertrag war angreifbar: „Die Wohnung befindet sich in einem sehr gutem Zustand“. Der Anwalt schriebt deshalb dem Vermieter einen Brief in dem er nochmal alle offenen Mängel aufzählte und droht dabei mit fristloser Kündigung falls dies nicht gemacht wird. Für uns total ungewohnt, meldete sich der Vermieter schon am nächsten Tag direkt bei meinem Mann auf dem Handy. Es sagte dass er normalerweise nicht an Ausländer vermietet und dass er jetzt mal an „Russen“ vermietet hat und jetzt schon die Schnauze voll von uns hat. (Dabei muss ich sagen dass das 3-Familien Haus in dem wir wohnen Türkische sowie Albanische Familien schon seit mehr als 8 Jahren als Mieter hat und wir als halb-deutsche Aussiedler aus Russland die einzigen sind die die deutsche Sprache zu mindesten halbwegs beherrschen). Zudem „empfahl“ er uns auch dorthin zu ziehen wo alle anderen „Russen“ in großen Wohnblöcken in einem bestimmten Stadtteil von Osnabrück wohnen.

Mein Mann teilte dies sofort dem Anwalt mit und der versuchte direkt ins Gespräch mit dem Vermieter zu kommen um evtl. all die Worte nochmal persönlich zu hören um eine Klagegrund wegen Beleidigung zu haben... Er kriegte jedoch nur die Frau des Vermieters ans Telefon und vereinbarte mit der eine gesetzliche Kündigungsfrist von 3 Monaten für uns. Für ein paar Sekunden waren froh darüber, doch was ist mit den Mängeln?

Und was haben wir jetzt davon?
Jetzt dürfen wir noch weitere 3 Monate (bis Ende Juli 200 8) in einer renovierungsbedürftigen Wohnung in der evtl. die Decke bald abstürzt wohnen. Zahlen die volle Miete (Da, so der Anwalt, bei Mietminderung der Vertrag weiter wie normal für 3 Jahre bestehen müsste). Wurden noch zudem von dem Vermieter beleidigt und können auch nicht früher raus wenn wir eine neue Wohnung zum früheren Termin als 1. August finden würden!
Und dürfen natürlich die „vollen“ Anwaltskosten selber zahlen.
Und der Vermieter ist froh – er muss die Mängel nicht mehr beheben und hat überhaupt keinerlei zusätzlichen Kosten. Einziger Nachteil für Vermieter: Er muss einen neuen Mieter ab 1. August finden und das war es.

Wo ist hier die Gerechtigkeit?

Stichwörter: wohnung + anwalt + mÄngel

0 Kommentare zu „Wohnen mit kleinen kindern in einer renovierungsbedürftiger Wohnung; Mängel - Wo ist hier die Gerechtigkeit? ”

Antwort schreiben

Nur registrierte Benutzer können auf Beiträge antworten.