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Gast Experte! hat diese Frage gestellt
Die Investitionen ins Versorgungsnetz haben sich längst amortisiert, doch an der lukrativen Preisbindung halten sie fest, denn dieser Preismechanismus funktioniert nur in eine Richtung: Sobald der Ölpreis steigt, zieht der Gaspreis nach, fällt dagegen der Preis für Öl, sinkt der Preis für Gas nicht oder allenfalls geringfügig. Die Kopplung der Gaspreise an die Heizölpreise ist auch für die Mineralölkonzerne problematisch: Hohe Ölpreise führen fast unvermeidlich zu einer Ersetzung von Öl durch Gas, da die Gaspreise den Heizölpreisen nach oben nicht mit den gleichen Ausschlägen folgen - allerdings auch nicht nach unten. Wenn sich die Verbraucher einmal für Gas entschieden haben, lässt sich dieser Energieträger selbst durch niedrigere Heizölpreise kaum wieder verdrängen.<br />
Die Gaspreise sind von jeher an den Ölpreis gekoppelt, obwohl das eine Geschäft mit dem anderen nicht allzu viel zu tun hat. Während die herausragenden Ölproduzenten Saudi-Arabien, Iran, Vereinigte Arabische Emirate und Kuweit heißen, liegen die mit Abstand weltgrößten Gasfelder in Russland. Auch in der Förderung, im Transport und in der Veredelung unterscheiden sich die beiden Rohstoffe grundsätzlich voneinander - und dennoch gilt die Ölpreisbindung.<br />
Auch im Erdgasmarkt wird der Wettbewerb nicht nur für Druck auf die Angebotspreise, sondern z.B. auch für Produktinnovationen, kundenfreundlicheren Service, vereinfachte bzw. modernisierte Verträge und Rechnungen sowie für mehr Marktransparenz sorgen. Mit einem entstehenden Marktpreis für die Handelsware Gas wäre die Entkopplung vom Ölpreis programmiert, auch wenn Gasanbieter versuchen werden, ihre eigenen ölpreisgebundenen Einkaufskonditionen an den Endkunden weiterzugeben.<br />
In Großbritannien hat die Entkopplung vom Ölpreis zu Gaspreisermäßigungen von 20 Prozent geführt. Große Gaskunden können bereits Angebote ohne Ölpreisbindungen erhalten - und dies nicht nur von ausländischen Anbietern.<br />
Den Erdgaspreis von den derzeit stark ansteigenden Heizölpreisen abzukoppeln ist vorerst unmöglich. Darauf verweisen die Ferngasunternehmen mit dem Blick auf langfristige Verträge mit den Lieferanten. Die Forderung von Politikern, diese zu entkoppeln, weil letztlich auch die Erdgaspreise stark zu steigen beginnen, stelle einen Eingriff in zivilrechtliche Verträge dar und sei damit illusorisch.<br />
Die Erdgas-Verträge haben zumeist Laufzeiten zwischen 20 und 30 Jahren und sind mit an den Ölpreis gebundenen Gleitklauseln versehen, die nach Meinung der Fachzeitschrift „Erdöl Energie Informationsdienst“ von der Gasdirektive der EU nicht betroffen sind. Den Ferngas-Unternehmen in Deutschland stehen wenige staatliche und halbstaatliche Unternehmen in Russland, Norwegen, den Niederlanden und Algerien gegenüber. Anders als der europäische Strommarkt mit seine mehr als 600 Kraftwerksstandorten ist der Erdgasmarkt ein Oligopol, das nach Meinung des Informationsdienstes „Argus Global Markets“ über mehr Marktmacht verfügt als die OPEC. Vom derzeit hohen Ölpreis, der wiederum den Heizölpreis bestimmt, profitieren jedoch ausschließlich die Produzenten und die Ferngas-Unternehmen nur dann, wenn sie selbst Erdgas produzieren. Von den größten Gasanbietern in Deutschland sind das vor allem die BEB GmbH in Hannover, eine gemeinsame Tochtergesellschaft von Esso und Shell, und in wesentlich kleinerem Umfang Wingas und Ruhrgas. Von den rund 21 Millionen Kubikmetern Erdgas, die 1999 aus heimischen Quellen gekommen sind, - der deutsche Verbrauch konnte damit zu 22 Prozent gedeckt werden-, hat BEB rund die Hälfte produziert.<br />
Soviel zur Marktwirtschaft - sie ist den Politikern immer gerade soviel wert, wie es den Konzernen recht ist. Und Künast ... versagt mal wieder.<br />
In Deutschland gibt es keine Marktwirtschaft, nein, es gibt eine Einmischwirtschaft der Politiker, im Lexikon steht dafür: "SOZIALISMUS" = Staatsherrschaft, wie unter Walter und Erich.<br />
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Quelle: Politik-nachrichten.de
Stichwörter: gaspreis + steigt + warum

0 Kommentare zu „Warum steigt der Gaspreis?”

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